Altenburg Niedenstein

Geschichte
Die Besiedlung der Anlage begann im 2. Jahrtausend v. Chr. als Höhensiedlung und endete endgültig um 25 n. Chr. Mutmaßlich war die Altenburg ein eisenzeitliches Herrschafts- und Verwaltungszentrum des Umlands. Dass es sich bei der Altenburg um das historisch belegte Mattium handelt ist durch Forschungen des mittleren 20. Jahrhunderts ausgeschlossen. Nicht weit entfernt liegt das Dorf Metze, dessen Name möglicherweise von Mattium abgeleitet ist.
Tacitus beschreibt die Zerstörung von Mattium durch Germanicus im Jahre 15 n. Chr. Ob die Besiedlung in dieser Zeit aufgrund einer Zerstörung aufgegeben wurde, oder aus einem anderen Grund ist nicht mehr aufgrund der Häufigkeit von Funden eindeutig zu klären. Andere wissenschaftliche Meinungen vertreten die Auffassung, dass durchziehende Sueben die Burganlage geplündert und zerstört haben könnten.

Ausgrabungen
Bei Ausgrabungen, die zwischen 1905 und 1913 stattfanden, wurde die Burganlage umfangreich untersucht und wissenschaftlich bewertet. Freigelegt wurden Vorwälle, Hauptwall, Tore, Durchlässe, sowie Tonlager. Die Steinmauern waren ursprünglich durch Holzkonstruktionen verstärkt. Mehrere entdeckte runde Vertiefungen erwiesen sich als holzverschalte, rechteckige Gruben und Zisternen. Eine Grube wurde als Maischgrube einer Töpferei benutzt.
Aus der jüngeren Steinzeit stammen der Michelsberger Kultur zuzuordnende Steinbeile, Messerklingen und Keramikscherben. In der Maischgrube fand man Schaufeln, Wannen, Giebelzier, Tür und Teller u. a. Die Altenburg war weiterhin übersät mit Scherben von Tongefäßen und zudem mit Herdstellen und Pfostenlöchern, die auf eine bevölkerungsreiche Ansiedlung schließen lassen.
Zu den reichhaltigen Funden gehören auch Gegenstände des häuslichen Gebrauchs aus Bronze, wie Gürtelhaken, Nadeln, ein Pferdeschmuckgeschirr sowie ein Türflügel aus Eichenholz.
Die Fundstücke werden im Hessischen Landesmuseum in Kassel aufbewahrt und im Bürgerhaus Niedenstein beschrieben. Im Niedensteiner Bürgerhaus befindet sich auch ein Modell der historischen Anlage. Anhand Tafeln, die in einer Schutzhütte auf der Altenburg angebracht wurden, kann man sich über die Geschichte und die Ausgrabungen der Altenburg informieren.
Eigenschaften
Alternativname(n): ehemals Mattium
Entstehungszeit: 2. Jahrtausend v. Chr.
Burgentyp: Hügelburg
Erhaltungszustand: Ruine
Ort: Niedenstein