Altenburg (Felsberg)

Geschichte
Die Altenburg war wahrscheinlich der erste Wohnsitz der Amtsgrafen von Felsberg, die schon 1072 die nahe liegende Felsburg bewohnten. Als mutmaßliche Erbauer werden Angehörige eines Amts- bzw. Untergrafengeschlechts unbekannten Namens aus der Stauferzeit angenommen. Schon die Grafen von Thüringen hielten einen wichtigen Kontrollposten an der Straßenkreuzung der Frankfurter Straße und der Eder.
Die größte Bedeutung der Altenburg war wohl in der Zeit, nachdem Erzbischof Konrad von Mainz 1185 auf dem gegenüber liegenden Ederufer die Burg Heiligenburg als Stützpunkt gegen die hessischen Landgrafen erbaut hatte.
Erst 1322 wurde die Burg als Aldinberg urkundlich erwähnt, als die Witwe Werners von Besse die Burg mit der dazugehörigen Wassermühle und der Fischerei an Landgraf Otto I. von Hessen verkaufte. Landgraf Heinrich II. erneuerte die Altenburg, um seine Stellung gegenüber dem Erzbistum Mainz zu stärken. 1352 belehnte er die Brüder Hermann und Gottschalk von Holzheim mit einem Teil der Burg, die später ganz in deren Besitz überging. Die Brüder errichteten die Mantelmauer und bauten zwischen 1388 und 1392 den noch heute erhaltenen Bergfried mit Zinnenkranz. Der landgräflich-hessische Lehnsmann Konrad von Spiegel zu Desenberg besiegte 1367 bei der Altenburg eine Streitmacht des Abtes von Hersfeld. Landgraf Hermann II. festigte seine Stellung in Hessen, indem er Papst Urban VI. und dem Deutschen Kaiser Wenzel von Luxemburg im März 1388 lehnsweise die Altenburg mit den dazugehörigen Gütern überließ. Die Altenburg wurde daraufhin 1390 zum Adelsdorf erhoben.
Im Bauernkrieg stieß 1525 ein fränkischer Bauerntrupp bis zur Altenburg vor, nahm sie ein und brannte sie nieder. Seitdem liegt der Palas in Trümmern, und nur noch das Rondell, einige Fenster in der Stirnwand und Teile des Kellergewölbes sind erhalten geblieben.
Nach dem Aussterben der Familie von Holzheim 1537 übereignete Landgraf Philipp I. von Hessen die Altenburg und die dazu gehörigen Güter an Ludwig von Boineburg. Dieser ließ 1540 das Gutshaus, mit Ausnahme des Westflügels, für 800 Gulden wieder aufbauen. Ein dazugehöriger Gutshof liegt am Fuße des Burgfelsens. Am Herrenhaus befindet sich ein Familienwappen. Das Tor des Gutshofs stammt aus dem Jahr 1610.
Im Dreißigjährigen Krieg plünderten Tillys Truppen 1631 die Altenburg und das Dorf. Johann Friedrich von Boineburg machte die Burg 1640 wieder bewohnbar. 1764 starb die Eigentümerfamilie Boineburg aus, und die Burganlage verfiel danach. Die Wohngebäude mussten wegen Baufälligkeit 1811 abgerissen werden.

Neuzeit
1943 suchten zahlreiche Altenburger Bürger nach der Zerstörung der Edertalsperre Schutz vor der Flutwelle auf der Altenburg. 1945 erlitt die Ruine weitere Schäden durch Artilleriebeschuss.
1980 ließ sich der deutsche Widerstandskämpfer Generalleutnant Hans von Boineburg-Lengsfeld auf der Altenburg bestatten. Zukünftig soll die Ruine saniert werden. Die Burgruine befindet sich wieder im Besitz der Familie von Boineburg, kann jedoch nicht besichtigt werden.
Eigenschaften
Entstehungszeit: vor 1322
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: Ruine
Ort: Felsberg
Infos